Absichern der Unfallstelle

04.10.2002 // Lastwagenlenker verlor die Kontrolle

Die Hälfte des Morgens verging ohne viel Aufregung. Ich dachte bereits, dass dies wiederum ein sehr ruhiger Tag wird. Unsere ersten zwei Einsätze hätten auch von einem Ambulanzteam bewältigt werden können. Da aber gerade keine zur Verfügung stand wurden wir aufgeboten.

Arbeitsunfall

Der eine Patient hatte eine Kontusion am Fussgelenk (OSG), nachdem ihm ein Metallgegenstand bei der Arbeit auf den Fuss gefallen war. Wir haben den Fuss mit Eis eingepackt, verbunden und anschliessend wurde er vom Chef ins Krankenhaus gefahren. Der zweite Fall war ein Obdachloser, der sich eine Augenverletzung zuzog, weil ein „Kollege“ ihn mit einer Holzlatte geschlagen hatte. Ihm ging es den Umständen entsprechend gut, obwohl es nicht sicher war, ob das Auge zu retten war.

Lastwagenunfall mitten in der Stadt

Übersicht der Unfallstelle
LKW riss einen Briefkasten mit und kollidierte mit einem PW.

Am Mittag, ein weiterer Paramedic war mit dem Arzt auf dem Stützpunkt, erhielten diese den Fahrbefehl für einen Verkehrsunfall. Lastwagen/PW, unklar wie viele Verletzte. Da Micheal mithörte, teilte er per Funk mit, dass wir auch mitgehen würden. Der Unfall war inmitten der Stadt, so mussten wir uns durch den dichten Verkehr kämpfen. Beim Eintreffen waren schon etliche Leute vor Ort. Polizei (von denen gibt es etliche verschiedene, und alle waren anwesend), Feuerwehr mit Sanität und eine Horde schaulustige. Michael verschaffte sich zuerst einen Überblick. Folgendes kam dabei heraus:

Imobilisierung eines Patienten
Mehrere Einsatzkräfte sind schon vor Ort und versorgen die Verletzten.

– Ein verletzter Fussgänger– Ein toter Fussgänger
– Den Insassen der zwei PW’s ging es gut
– Fahrzeuge und Unfallplatz waren gesichert durch die Feuerwehr
– Verkehr wurde durch die Polizei umgeleitet

Der Lkw-Fahrer verlor anscheinend die Kontrolle über das Fahrzeug. 100 m weiter oben einen Fussgänger getötet, dann einen Briefkasten (unter dem LKW hinten) gerammt und dabei mit zwei weitere PW’s zusammengestossen.

 

Nachdem der Papierkram und die weiteren Massnahmen geklärt waren, mussten wir weiter an eine Verlegung mit Inkubator. Das Baby war für ein Echokardiografie verlegt worden und musste nun wieder zurück gebracht werden. Das Baby hatte einen „Ductus arteriousus apertus„, sowie eine „Transposition der grossen Arterien„. Dies wird in 10 Tagen operiert, womit die Prognosen für ein normales Leben sehr gut stehen.

Erneuter Einsatz mitten in der Stadt

Als Abschluss des Tages wurden wir erneut direkt in die City von Kapstadt gerufen. Ein Mann sei kollabiert. Als wir eintrafen sass er auf einem Stuhl und es war uns nicht ganz klar was geschehen war. Angeblich ist er auf dem Weg nach Draussen kollabiert, wobei er sich zuerst einige male um die eigene Achse gedreht und dabei geschrien hätte!? Er hatte einen BD von 180/80, was bei der ganzen Aufregung nicht unbedingt verwunderlich war. Die ganze Kommunikation war etwas schwierig, da der Mann aus Angola oder so kam. Scheinbar hatte er in den letzten Tagen ziemlichen Stress. Da es ihm wieder gut ging und er zu einem Arzt gehen würde, verzichteten wir auf einen Transport.